Reiseberichte


 

Santa Cruz bis La Paz12.05.2010
 
Durch Bolivien
Nachdem wir in Santa Cruz unseren Kardan in Empfang genommen haben, machen wir uns auf den Weg nach La Paz. Mit uns fahren Conny und Michael (http://www.die-welt-ist-bunt.net), die wir in Samaipata kennen gelernt haben.

Die Strecke verlaeuft zunaechst durch Weideland, die Vegetation wird aber immer tropischer. Die in Villa Tunari eigentlich geplante Dschungeltour muss leider wegen intensivem Regen ausfallen.
Im Dauerregen wird das Fahren auf der kurvigen Gebirgsstrasse hinauf nach Cochabamba zum Gluecksspiel; dank der undisziplinierten Autofahrer, die auch im Nebel ohne Licht fahren und auch dort ueberholen, wo keinerlei Sicht herrscht. In Cochabamba verbringen wir drei Tage und besuchen Freunde, die wir lange nicht gesehen haben, bevor die Fahrt nach La Paz weitergeht.

Coroico bis Titikakasee20.05.2010
 
Durch die Yungas
Mit Conny und Michael wollen wir von La Paz hinab in die Yungas und anschliessend wieder hinauf bis zum Titicacasee fahren.
Der Abschnitt von La Paz nach Coroico wird auch als "Ruta de la Muerte", die Strasse des Todes bezeichnet. Fahrtechnisch nicht schwierig, ist die Gefaehrlichkeit der Schotterstrecke vor allem auf die mangelnde Disziplin der Verkehrsteilnehmer und das voellige Fehlen irgendwelcher Sicherungseinrichtungen an den senkrecht abfallenden Felswaenden zurueckzufuehren. Seit ein paar Jahren gibt es eine parallel verlaufende Asphaltstrasse, was die Unfallzahlen deutlich gesenkt haben duerfte.

Spektakulaer windet sich die Strasse vom 4600m hohen La Cumbre Pass hinunter nach Coroico in den Yungas. 3000m Gefaelle auf einer Strecke von nur 80 km, fuer die wir den halben Tag brauchen und das nicht nur wegen der vielen Fotostopps. In Coroico bleiben wir zwei Tage in der Posada Sol y Luna und relaxen in der schoenen Gartenanlage.

Von Coroico nach Caranavi fuehrt noch eine gute Schotterstrecke, anschliessend geht es dann zur Sache. Staendig schlechter werdend fuehrt der Weg weiter ueber Guanay und Mapiri. Vor Maipiri endet der Weg an einem Fluss. Ratlos stehen wir davor: Das Wasser in der Furt ist knapp einen Meter tief, die Stroemung ist stark! Auf dem Weg hierher kamen uns mehrfach PKWs entgegen, die hier unmoeglich durchgefahren sein koennen. Also muss es noch einen anderen Weg geben! Einheimische weisen uns auf eine Haengebruecke hin, welche gut versteckt ein paar hundert Meter stromaufwaerts liegt. Sie schwankt zwar ein bischen, doch wir gelangen trocken auf die andere Seite. Ein paar Kilometer weiter nochmal das gleiche Spiel. Die Verzoegerung durch die Brueckensuche bewirkt, dass wir Mapiri erst nach Einbruch der Dunkelheit erreichen. Die Unterkuenfte und das Essen werden im Streckenverlauf deutlich schlechter.

Von Mapiri bis kurz nach Consata erwartet uns der schwierigste Streckenabschnitt. Fuer unsere schwer beladenen Maschinen ist der Weg eine Herausforderung. Wir durchqueren mehrere kleine Fluesse und schliesslich sogar einen Erdrutsch, der die Strasse auf gut hundert Metern weggerissen hat. Fuer die Strapazen entschaedigt die grossartige Landschaft; der Weg verlaeuft hoch ueber dem Fluss, ist teilweise in die fast senkrechte Wand geschlagen. Die Strecke braucht den Vergleich mit der "Ruta de la Muerte" wahrlich nicht zu scheuen! Kurz vor Sorata bessert sich der Zustand der Schotterstrasse und wir koennen nach ueber 400 Kilometern endlich mal wieder in den dritten Gang schalten.

Nachdem wir uns in Sorata zwei Tage von den Strapazen erholt haben, fahren wir weiter nach Copacabana am Titicacasee. Nach der Faehrueberfahrt laeuft Michael kurz vor Copacabana ein Schaf ins Motorrad und er kommt zu Fall. Zum Glueck ist ihm bis auf ein geprelltes Knie nicht viel passiert. Das Schaf hat weniger Glueck und verendet noch an der Unfallstelle. Michael bezahlt dem Schafhirten umgerechnet 30 Euro fuer das Schaf, bevor wir unsere Fahrt fortsetzen.

Nach zwei Tagen Erholung in Copacabana verlassen wir Bolivien und machen uns auf den Weg nach Cusco in Peru.

Cusco - Ollantaytambo26.05.2010
 
Nach Cusco und Ollantaytambo
Die Einreise nach Peru ist etwas langwierig, doch schliesslich erreichen wir ueber Puno die alte Inkastadt Cusco. Wir uebernachten im "Casa Grande", einem guten Hostal in der Naehe der Plaza.

Cusco hat gut erhaltene historische Gebaeude, die bislang alle Erdbeben ueberstanden haben. Wahrscheinlich ist das darauf zurueckzufuehren, dass sie auf den Fundamenten der Inkas errichtet wurden. Die Baumeister der Inka haben sehr praezise gearbeitet; verbaut ohne Moertel, passt heute noch kein Blatt Papier zwischen die akurat bearbeiteten Steine! Wir bummeln ein wenig durch die Altstadt und lassen die Atmosphaere auf uns wirken. Wenn man gerade aus Bolivien kommt, empfindet man die Preise als astronomisch, wie in allen touristischen Orten.

Auf der Fahrt hierher machte das Getriebe von Ekkehards BMW drehzahlabhaengig sehr beunruhigende Geraeusche; vermutlich ein sich ankuendigender Lagerschaden. Nach eingehender Pruefung stellt sich jedoch heraus, dass sich durch die vielen Aufsetzer auf den schlechten Strassen Boliviens, die Aluschutzplatte des Haupstaenders gelockert hat und nun vibriert. Glueck gehabt, wir hatten schon nach einem neuen Lagersatz Ausschau gehalten!

In Ollantaytambo ubernachten wir bei Gladys, der Frau von Tango-Kalle, die dort zusammen ein sehr schoenes Hotel betreiben. Gladys zeigt uns den Ort und besucht mit uns abends ein Fest, wo kostuemierte Taenzer ihre Kuenste darbieten.

Am naechsten Morgen wollen wir unsere Fahrt nach Machu Picchu buchen, doch die Preise von rund 135 US$ pro Person ohne Uebernachtung schrecken uns ab. Offensichtlich haben nach den Argentiniern und Chilenen nun auch die Peruaner einen neuen Volkssport entdeckt: Das Touristenmelken! Unser Versuch, mit Gladys Hilfe einen anderen Weg nach Machu Picchu zu finden, bleibt leider erfolglos, da durch einen Erdrutsch die alternative Route unpassierbar ist. Also muessen wir doch den Gringo-Trail nehmen!

Machu Picchu28.05.2010
 
Machu Picchu
Wir brechen morgens um fuenf Uhr von Ollantaytambo nach Machu Picchu auf. Die Bahnstrecke ist nach den schweren Regenfaellen Anfang des Jahres immer noch nicht vollstaendig wiederhergestellt, so dass der Transport auf einer Teilstrecke mit Bussen erfolgt.

In Aguas Calientes angekommen, passiert man schon am Bahnhof die ersten Kitsch- und Andenkenbuden. Hier kann man zu ueberhoehten Preisen alles an Ramsch kaufen, was das Touristenherz begehrt. Von Aguas Calientes faehrt ein Bus zu einem Preis die paar Kilometer nach Machu Picchu hoch, zu dem man in Bolivien durch das halbe Land reisen kann.

Machu Picchu liegt in atemberaubender Berglandschaft, was den hauptsaechlichen Reiz der Anlage ausmacht. Die Bauwerke sind, wie schon in Cusco, aus perfekt bearbeiteten und eingepassten Steinen hergestellt.
Die meisten Touristen scheuen offensichtlich die steilen und oft langen Wege und halten sich nur im Zentrum der Anlage auf. Zum Inti Punku, den Ort, wo die Inkapriester bei Zeremonien die Sonne angebunden haben oder zur Bruecke der Inkas, ein schmaler und gefaehrlicher Weg nach Machu Picchu, verirren sich nicht viele. Wenn man sich also etwas vom Rummel entfernt, kann man in Ruhe die Szenerie auf sich wirken lassen.

Als um 17 Uhr die Anlage geschlossen wird, regnet es wie aus Eimern. Wir nehmen den Bus zurueck nach Aguas Calientes und haben dort noch genuegend Zeit etwas zu essen, bevor uns der Zug zurueck nach Ollantaytambo bringt.

 

Machu Picchu
 

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