Reiseberichte


 

Nazca, Lima08.06.2010
 
Geheimnisvolle Bilder und Linien
Mittlerweile ist es Zeit, sich Gedanken ueber den Ruecktransport unserer Motorraeder nach Deutschland zu machen. Aus Zeitgruenden entscheiden wir uns fuer eine Verschiffung von Lima aus. Die Strecke von Lima nach Caracas werden wir dann mit dem Bus zuruecklegen. So koennen wir uns noch Quito, Bogota und Cartagena ansehen, ohne uns hetzen zu muessen.

Wir verlassen Ollantaytambo, um nach Nazca zu Fahren.
In Nazca wollen wir einen Flug ueber die beruehmten Linien machen. Die Piloten fliegen die kleine Maschine in steilen und engen Kurven, damit die Passagiere die Figuren und Linien gut sehen koennen. Das fuehrt mit fortschreitender Flugdauer zu gesteigertem Unwohlsein; Frauke und besonders Rebecca haetten sich das Fruehstueck jedenfalls schenken koennen. ;-)
Der Schwerpunkt des Fluges wird eindeutig auf die Menschen- und Tierfiguren gelegt, interessant sind aber vor allem die Linien, die die Wueste rings um Nazca durchziehen. Die Deutsche Maria Reiche hat ihrer Erforschung ihr ganzes Leben gewidmet.

In Paracas, ca. 250 km suedlich von Lima, machen wir das letzte Mal Station mit unseren Motorraedern. Hier wollen wir das "Galapagos fuer Arme", die Islas Balestas, besuchen, doch am naechsten Morgen ist das Wetter so schlecht, das alle Bootsfahrten ausfallen.

So erreichen wir Lima einen Tag frueher als geplant. Nachdem wir Kontakt mit Edwin Pinedo, dem Export Manager von TSMP-Logistics, aufgenommen haben, wird in den naechsten Tagen der Papierkram erledigt und die Motorraeder in Kisten verpackt. Als die Kisten im Hafen verschlossen werden wird uns klar, dass unsere Reise langsam zu Ende geht. Schliesslich setzen wir uns in den Bus, der uns nach Quito bringt.

Quito, Bogota, Cartagena24.06.2010
 
Busfahrt
Unsere erste und laengste Busetappe soll uns in 34 Stunden nach Quito, der Hauptstadt von Ecuador, bringen. Nach gut 30 km haben wir eine Panne. Wir warten ca. 1 Stunde auf den Mechaniker und eine weitere Stunde, bis der Schaden behoben ist. Auf der Transamerikana geht es immer am Pazifik entlang, durch langweilige Gebirgswueste. Aufgelockert wird das Bild nur durch hunderte von Huehnerstaellen, die sich bis an die Straende erstrecken. Ordentlich Nachschub fuer "Pollo-Asado"! Auf ecuadorianischer Seite geht die Fahrt vorbei an endlosen Bananen- und Kakaoplantagen.

In der Nacht haben wir jeder eine Sitzreihe fuer uns alleine, so dass einem guten Schlaf nichts im Wege steht, waere da nicht die auf Anschlag gestellte Klimaanlage! Das Resultat ist, dass Frauke und Tabea sich eine dicke Erkaeltung einfangen. Leider macht am zweiten Abend der Bus wieder Probleme. Er hat staendig Kuehlwasserverlust, kriecht sehr langsam ueber die Berge und muss alle paar Kilometer fuer einige Zeit halten, um den Motor wieder abkuehlen zu lassen. So erreichen wir Quito erst um fuenf Uhr morgens mit sieben Stunden Verspaetung. Wir warten dann noch 2 Stunden in der Wartehalle des Busunternehmens bis es hell wird und suchen uns ein Hotel in der Altstadt. Nicht nur bei Dunkelheit ist Quito sehr unsicher! Zwei Mal werden wir Augenzeugen von Taschendiebstaehlen, einem vereitelten und einem gelungenen Diebstahl.

Neben den Galapagosinseln ist Ecuador vor allem dafuer bekannt, dass es am Aequator liegt. Also machen auch wir uns auf zum "Mitad del Mundo", der Mitte der Welt, um die obligarischen Fotos zu machen. Hier geht es ziemlich touristisch zu, obwohl der Aequator ca. 250 m entfernt verlaeuft!
Einen Blick ueber die Altstadt von Quito mit ihren kolonialen Bauten geniessen wir von der Basilica del Voto Nacional. Der Aufstieg in ihre Tuerme ist abenteuerlich und nichts fuer Aengstliche. Danach steht noch ein Stadtrundgang auf unserem Programm, bis wir am naechsten Tag wieder in einen Bus steigen.

Diesmal lassen wir es langsam angehen und fahren in 5 Stunden, in einem nicht klimatisierten Bus, bis zur Grenze nach Kolumbien. Auf der Fahrt steigen immer wieder Leute ein und aus und fliegende Haendler bieten ihre Waren an. Die Grenzformalitaeten sind auf beiden Seiten schnell erledigt und wir fahren mit einem Taxi nach Ipiales, wo wir uns in der Naehe des Busbahnhofes ein Hotel nehmen. Noch schnell die Tickets fuer die Weiterfahrt nach Bogota am naechsten Tag besorgt und der Tag kann ausklingen.

Bevor der Bus startet, wird jeder Passagier mit einer Videokamera aufgenommen. Das sind wahrscheinlich dann die Bilder fuer die Nachrichten, falls die FARC den Bus in der Nacht entfuehrt! Die Fahrt nach Bogota geht durch malerische Berglandschaften in sattem Gruen. Schade, dass wir diese Strecke nicht mit unseren Motorraedern fahren koennen! Wir haetten uns auch sicherer gefuehlt, denn der Busfahrer hat eine todesverachtende Fahrweise und liefert sich Rennen mit anderen Fahrern.

Bogota ist eine Grossstadt auf 2600 m Hoehe. Lediglich das Goldmuseum und das Viertel La Candelaria mit seinen historischen, kolonialen Bauten, ist einen Besuch wert. Wir bleiben drei Naechte, auch um uns von der anstrengenden Busfahrt zu erholen und fahren dann weiter nach Cartagena, der Hafenstadt an der Karibikkueste.

Das Klima ist wieder tropisch, nach Monaten in den Anden mit warmen Tagen und kuehlen Naechten, eine extreme Umstellung. Wir schlendern durch die historische Altstadt mit ihren verwinkelten Strassen - Weltkulturerbe der Unesco - und geniessen die angenehme Atmosphaere. Fuer einen Tag buchen wir eine Tour zu den Islas del Rosario, eine Inselgruppe bestehend aus 27 kleinen Koralleninseln. Zur Tour gehoert ein Besuch in einem Aquarium mit beeindruckenden Meeresbewohnern (Delfinen) und ein Aufenthalt an einem der schoensten Karibikstraende in der Naehe von Cartagena. Ein gelungener Abschluss unserer Suedamerikareise, denn am naechsten Tag machen wir uns auf den Weg unserer letzten Etappe, zurueck nach Caracas mit Rueckflug nach Deutschland.

 

Mit dem Bus unterwegs
 

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